Naturschützer hatten im Spätherbst 2017 Alarm geschlagen: die wertvollen Trockenrasen am Nordhang des NSG Teufelsmauer drohten zuzuwachsen. Büsche und Bäume überwucherten zunehmend das 3,5 ha große, schwer zugängliche Gelände. Umfangreiche Pflegemaßnahmen sind immer nur vor Beginn des Frühjahrs möglich, damit die Natur möglichst wenig gestört wird. Um nicht ein weiteres Jahr verstreichen zu lassen, musste schnell gehandelt werden. Durch den Triathlon Hölle von Q, dessen Strecke an der Teufelsmauer vorbeiführte, hatte sich ein Netzwerk gebildet, welches ich dafür nutzen konnte. So fanden sich im November einige Interessierte zusammen, um als "Initiative für die Teufelsmauer" die Entbuschung vorzubereiten.

 

Die dann kurzfristig im Januar angesetzte Pflegemaßnahme war ein voller Erfolg. Dank 70 freiwilliger Helfer konnten die Arbeiten schon am zweiten der drei eingeplanten Tage beendet werden. Dabei haben 30 Profis der Neinstedter Stiftung, der Firmen RST und Krimmling, von W. Puls und der Städte Thale und Quedlinburg mit Motorsägen und –sensen die Vorarbeit geleistet. 40 freiwillige Helfer aus der Umgebung und unterstützt u.a. von BUND, Feuerwehr, Bergwacht, Lebenshilfe und dem örtlichen Hundesportverein haben die gefällten Gebüsche zusammengetragen und mit der Verbrennung begonnen.

Doch das konnte nur ein erster Schritt gewesen sein. Um die Teufelsmauer dauerhaft zu erhalten ist ein nachhaltiges Pflegeprogramm und Unterstützung durch die Politik notwendig. In mehreren moderierten Sitzungen wurde ein Schreiben an die Umweltministerin Sachsen-Anhalts Claudia Dalbert aufgesetzt und an den Landtagsabgeordneten Ulrich Thomas (Foto Mitte) zur Weiterleitung an die Ministerin übergeben. Zuvor hatten die Bürgermeister der Städte Quedlinburg (Frank Ruch) und Thale (Thomas Balcerowski), der Ortsbürgermeister von Weddersleben (Dirk Meisel, im Bild links), die Vorsitzende der Grünen in Sachsen-Anhalt (Susan Sziborra-Seidlitz) und die Mitglieder der Initiative unterschrieben.  In dem Schreiben wurde Frau Dalbert eingeladen, die Teufelsmauer zu besuchen, um sich ein Bild von den notwendigen Arbeiten zu machen.


23.8.: Sachsen-Anhalts Umwelt-Ministerin Dalbert hat die Einladung der Initiative für die Teufelsmauer angenommen hat Ende August das NSG besucht. Dabei hatte Sie auch Infos über ein passendes Förderprogramm im Gepäck, welches ab 2019 greift. Die Intitiative bleibt dran.

 

Im Bild von rechts nach links: A. Löbel (Lebenshilfe), U. Thomas (CDU MdL), M. Hörstermann, C. Dalbert (Umwelt-Ministerin Sachsen-Anhalt), S. Zwick (Evangelische Stiftung Neinstedt), S. Sziborra-Seidlitz (Landesvorsitzende Grüne), A. Steppuhn (SPD MdL), Bernd-Otto Bennedsen (BUND eV)